2010
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Rettungsversuche |
Mitte September 2010 war die Böschung dann völlig unterspült, fast bis
zu den Gartenmauern war der Sand heruntergebrochen, es war nun kein schräger
Hang mehr, sondern eine senkrechte Klippe, aus der Sand rieselte und von der
jeder Zeit wieder große Stücke abbrechen konnten. Von der geraden Fläche, die
die Gärten der Häuser bildeten, ging es vor den Mauren fast senkrecht in die
Tiefe, von Pflanzen oder Rupfen war nichts zu sehen.
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Attraktive Verschönerung |
Ein Band entlang des Strands hielt mit dem Hinweis auf die Gefahr die Menschen auf Abstand.
In den letzten beiden Wochen des Septembers füllten nun drei Arbeiter
mit einem kleinen Bagger erneut Sandsäcke ab und stapelten sie unten am Abbruch
der Böschung hinter der Absperrung. Immerhin schafften sie am Tag so etwa 8 bis
10 Säcke in unglaublicher Geschwindigkeit, indem zwei den Sack hielten, während
der dritte den kleinen Bagger bediente und Sand in die weißen Tüten schaufelte
– auch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
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Die Situation im November 2010 |
Als die Reihe der Sandsäcke vom einen Ende an der Ecole de
voile bis zum anderen Ende des Strandes am großen Felsen geschlossen war,
begannen Anfang Oktober die drei Arbeiter mit ihrem Bagger eine neue Reihe Sandsäcke
aufzufüllen, die sie vor der bereits bestehenden Reihe stapelten. Dieses Mal waren es nicht nur einzelne Säcke,
die wie die Soldaten nebeneinander standen, sondern eine weiter Plastikfolie
wurde über sie gezogen, um sie zu verbinden. Eine interessante Konstruktion,
besonders da dann auch noch Sand auf die Säcke geschaufelt wurde.
Die nächste Springflut im Oktober fand ausnahmsweise ohne Sturm statt.
Die nächste Springflut im Oktober fand ausnahmsweise ohne Sturm statt.
Auch wenn ein Baum in Landrellec über die Klippe gekippt ist, woran
der Wind der letzten Tage sicher beteiligt gewesen war, blieben bis zur Abreise
der Chronologin die Herbststürme aus. Am Abreisetag wird zum letzten Mal in
diesem Herbst die Springflut auf einen Koeffizienten von 101 steigen, was aber
noch lange nicht in die Nähe der höchsten Flut mit dem Koeffizienten 116 kommt,
die im März stattgefunden hatte. Vermutlich wird auch der nächste März wieder
eine solch hohe Flut bringen – vielleicht dann mit Sturm. Ob dann diese
großartige Zierde von sorgfältig platzierten
Sandsäcken das weitere Abbrechen der Klippe verhindern können, darf mit dem
gesunden Menschenverstand derer, die keine Gelder von der EU oder aus Paris
erhalten, bezweifelt werden. Eine Fortsetzung dieser Geschichte des kleinen
Strandes ist damit in jedem Fall zu erwarten.
September 2011
Der erste Blick über den Felshaufen zeigt: Nichts hat sich geändert. Die Sandsäcke stehen noch wie letztes Jahr. Die Attraktion des kleinen Strandes bilden weiterhin die Reihen der Sandsäcke. Allerdings sind sie inzwischen etwas zerzaust, Stürme und Grande Marée der letzten Monate sind nicht spurlos an ihnen vorübergegangen.
17. Oktober 2011 – ein denkbarer Tag in der Geschichte des Strandes.
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Gefahr - Zugang verboten |
Der Zugang ist gesperrt. Ein Gitter verhindert das Betreten
des Strandes vom Felsen her – vermutlich ist auch der Zugang an der Segelschule
verboten. Ein großes Schild verkündet: „Gefahr!“ Besonders interessant ist das,
wenn man wie die Schreiberin dieser Zeilen den Nachmittag während Niedrigwasser
auf dem Meeresboden zwischen und auf den Inseln vor der Bucht verbracht hat und
eigentlich auf dem Heimweg plötzlich von der hinteren Seite des Gitters
überrascht wird, das einem am Verlassen des Strandes hindert. Zum Glück ist man
des Kletterns mächtig und umgeht das Gitter über den Felsen.
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Sand wird umgewälzt |
Nachmittags ist dann von der anderen Seite der Bucht, wo die
tägliche Runde über den dortigen Küstenweg und durch die Heide im Innern
stattfindet, zu erkennen, dass die Reihe der Sandsäcke aufgelöst und die Säcke
zu kleinen Gruppen zusammengestellt worden war. Was am Abhang unterhalb der
Häuser stattgefunden hat, ist auf die Entfernung nicht genau zu erkennen.
Ein paar Tage später wird eine Plane über den Hang gezogen,
Rupfen vermutlich, um den Hang zu stabilisieren und den Pflanzen die
Möglichkeit zu geben, sich anzusiedeln. Hatten wir das nicht schon?
Grande Marée Ende Oktober, kurz von Toussaint – ob alle Heiligen das wohl beobachten und ob Sainte Anne – der hier mal mindestens eine Kirche geweiht ist – oder Saint Samson, der überall seine Spuren hinterlassen hatte, helfen können? Am Freitag soll der höchste Stand des Hochwassers erreicht werden. Am Donnerstag weiht morgens vor Sonnenaufgang der Hund den neuen Abhang ein, indem er hinaufspringt und seinen Haufen ganz oben setzt, innerhalb der Absperrung. Unten war das Wasser, das bereits wieder am Ablaufen war, bis zum Hang vorgedrungen und hatte die ersten Spuren hinterlassen. Der Sand war weggebrochen, etwa in der Mitte schon wieder ein gutes Stück abgerutscht. Auch dieses Grande Marée wird ohne heftigen Sturm ablaufen, somit wird dieses Meisterwerk den Herbst wohl überleben. Doch der nächste Sturm kommt – und das nächste Grande Marée auch – spätestens im Frühjahr.Inzwischen habe ich erfahren: die Pflege der Böschung kostet die sieben Hausbesitzer jährlich 2.500 Euro.
September 2012
Hatte es in den letzten zwölf Monaten keinen Sturm gegeben,
zumindest keinen bei Grande Marée?
Der Strand sieht aus als sei nichts passiert, seit die
Bauarbeiten beendet wurden. Wann immer das war – irgendwann zwischen jetzt und
dem letzten November.
Der Sand ist ordentlich aufgeschichtet, Planen decken ihn
ab, die ersten Pflanzen wachsen spärlich aus Löchern heraus. Diese Planen
werden auch für Wälle entlang den Straßen, an Platzbegrenzungen, an Gärten
verwendet. Sie sollen offensichtlich den Boden verhärten. Vereinzelte Löcher
lassen jedoch Pflanzen herauswachsen, die irgendwann mit ihren Wurzeln dem
ganze Gebilde die Festigkeit vor Abrutsche, Erosion, Wind und Wasser geben
sollen.
Vom Strand her ist der Hang durch ein rot-weißes Band und
einige Schilder abgesichert. Am Beginn sind unten noch immer Sandsäcke zu
sehen. Ob es die alten sind oder neue dort zur Sicherheit gestapelt wurden, die
inzwischen auch aussehen als seien sie zur Müllhalde verkommen, ist nicht zu erkennen.
Schön sind sie nicht – schön ist der ganze Hang nicht.
Es ist klar, er darf nicht betreten werden. Das könnte ihn
zum Abrutsch bringen, könnte aber auch denjenigen, der hinaufklettert, in
Lebensgefahr bringen.
Und dann, eines Tages, als der Hund den Strand erforscht und
der Mensch auf den Steinen auf ihn wartet, beobachtet der Mensch, wie ein roter
Anorak den Strand entlang geht, oberhalb des relativ hohen Wassers, als nur
wenig Sand zwischen Hang und Meer frei ist.
Und plötzlich wendet sich der rote Anorak nach rechts,
Richtung Hang, und beginnt ihn zu besteigen. Der Mensch ist fassungslos. Der
Anorak rutscht und schlittert den Sand hinauf, in der Spalte zwischen zwei
Planen.
Er kommt oben an, dreht sich um, blickt um sich über die
Bucht – und sieht den fasziniert starrenden Menschen, der Hund war inzwischen
zum Haus zurückgegangen. Das rote Männlein bleibt regungslos stehen. Es scheint
ihm bewusst geworden zu sein, dass es erwischt worden war.
Fazit – noch ist der Hang und damit die Häuser nicht
gerettet. Solange es Idioten gibt, die keinerlei Sinn für Gefahr oder
Naturschutz haben – die auch die Drähte, die als Grenzen zwischen Wegen und
Pflanzenbewuchs gespannt wurden, ohne zu zögern übertreten, so lange wird die
Natur keine Chancen haben.
Les grandes vagues am 17. Oktober 2012
Erneut Grande Marée, wenn auch nur mit einem Koeffizienten
von 109. Die höchste Springflut war im März mit einem Koeffizienten von 112.
Doch offensichtlich ohne Sturm.
Jetzt jedoch gab es den ganzen Tag Warnungen wegen hoher
Wellen – les grandes vagues. Die Warnungen galten zwar für Finistère Nord und
Morbihan, doch wenn da die Wellen hoch sind, kommen auch hier noch einige
Brecher an. Die Leute wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten,
was ein interessanter Gedanke ist.
Im Nachhinein waren die „grandes vagues“ dann wohl nur an
der Südküste so richtig „grandes“, wie im Fernsehen zu sehen war – und da am
„Pointe de la Torche“ in der Bucht von Audierne ohnehin die höchsten Wellen
Europas die Surfer erfreuen, sind die Leute das dort sicher gewohnt – und haben
ihre Fenster und Türen geschlossen gehalten.
Doch auch hier sind einige hohe Brecher angekommen – höher
als sonst. Das Hochwasser mit den hohen Wellen war erst gegen 21:00 Uhr, als es
selbst hier im Westen bereits dunkel war. Die Autorin kam erst am übernächsten
Tag dazu, sich das Ergebnis der neuerlichen Naturgewalt zu betrachten, war nur
mal am späten Nachmittag danach, bei Ebbe, kurz am Strand.
Um 9:48 Uhr Sommerzeit war wieder Hochwasser – mit einem
Koeffizienten von 95, also noch hoch, aber nicht mehr ganz hoch. Die Lücke
zwischen Hang und Felsen, die als Durchgang zum Strand führte, wurde auch jetzt
vom Wasser erreicht. Die Spuren zeigten, das Wasser war vor zwei Tagen bis zu
dem Mäuerchen, das dort den Sand schützt, gelangt – und hatte Brocken
rausgespült. Die Sandsäcke in dieser Ecke waren zerzaust, der Holzzaun, der die
Menschen von der Böschung und den neubewachsenen Flächen weghalten sollte, lag
auf dem Sand und versperrte den Zugang.
Schon gestern bei Ebbe war zu sehen, dass die Planen, die
die Böschung vor dem Abrutschen schützen sollten, unterspült waren. Heute nun
war deutlich: Der Sand darunter war heruntergebrochen, die Planen spannten sich
über Hohlräumen. Noch waren sie unbeschädigt und gut gespannt, doch es ist
abzusehen, dass sie im Wind zerfetzen, vielleicht sogar aus ihren Verankerungen
oben und unten gerissen werden.
Der Laie sieht: Die Mauer, die vom Sturm bzw. dem Wasser vor
4 Jahre zerstört worden war, hatte einen Sinn gehabt. Sie hatte die Böschung
vor den Brechern geschützt. Wenn es diese Barriere nicht gibt und das Wasser
ungehindert die Böschung erreicht, gibt es keine Möglichkeit, das Abrutschen
des Hanges zu verhindern. Je nachdem, wann hinter dem Sand der Fels beginnt,
sind früher oder später die Häuser am Abgrund.
Es ist lobenswert, dass der Küstenschutz ökologisch
stattfinden soll. An anderen Stellen klappt das ja auch wunderbar. Doch da war
die Gefahr der Mensch gewesen, der alles gnadenlos niedertrampelte und den
Pflanzen, die die Erosion aufhalten konnten, keine Chance gegeben hat.
Hier jedoch ist es die Natur, die ihren Tribut fordert. Der
Mensch hatte das Meer lange Zeit durch das Mäuerlein in Zaum halten können, bis
zu jenem denkwürdigen Tag im März 2008, als das Meer und der Wind stärker
waren. Sicher gibt es auch jetzt wieder Möglichkeiten, den Hang und die Häuser
darauf zu schützen. Doch so geht es nicht.
Schön wäre es natürlich gewesen, diese Häuser wären dort
oben nie gebaut worden. Doch Anfang der 70er baute man eben noch munter überall
hin, kümmerte sich nicht um Naturschutz und war überzeugt, die Naturgewalten
jederzeit besiegen zu können. Leider wurde das erst in den letzten 10 Jahren
gesetzlich geändert. Inzwischen müssen gewisse Entfernungen zur Küste
eingehalten werden. Doch die Häuser, die bereits stehen, sollten stehen
bleiben. Kann man irgendwie verstehen.
Um die Böschung zu retten soll kein Stein verbaut werden.
Schön. Nur – die ganze Küste ist voller Steine, voller großer rosa
Granitsteine, es gibt sogar einen Steinbruch, in dem diese Steine abgebaut
werden, um mit ihnen in der ganzen Welt Straßen, Plätze und Brunnen zu bauen.
Warum kann man diesen Stein, aus dem die ganze Landschaft hier besteht, nicht
nehmen, um diese Böschung zu retten? Besser als das Mäuerchen wäre es allemal.
Und für die Hausbesitzer, die schon wieder viel Geld für nichts bezahlt haben,
wäre es sicher eine Erleichterung.
Am Strand daneben, dem Grève des Curés, der viel geschützter
ist als dieser kleine Strand, ist das Ufer mit rosa Granisteinen geschützt.
Warum nicht auch hier? Wäre das wirklich so schlimm?
Am Sonntagabend bringen die Lokalen Nachrichten auf France 3
Bretagne einen Bericht. Traurige Anzugträger werden interviewt. Die Bescherung
wurde im Detail gefilmt. Und zum Abschluss sagt einer der Herren den denkwürdigen
Satz: Es ist schwer zu akzeptieren…
Genau – es ist schwer zu akzeptieren, dass es so nicht geht.
Nur – war das nicht von Anfang an klar? War das nicht gleich im ersten Jahr
nach dem Sturm logisch, dass eine sanfte ökologische Bebauung diesen Hang nicht
retten kann? Dass ein Hang aus Sand und Pflanzen, der nach Westen, Norden und
Südwesten, in die Himmelsrichtungen, aus denen die Stürme kommen, absolut
ungeschützt ist, früher oder später aufgefressen würde? Ohne das Mäuerchen wäre
vermutlich schon lange der Fels unter dem Sand ausgespült worden. Jetzt hatte
die Natur gezeigt, wozu sie fähig ist. Wenn der Hang nur eine Sanddüne ist,
dann gibt es ein Problem. Wenn jedoch Fels unter dem Sand ist, was anzunehmen
ist, dann haben die Häuser eine Chance.
Aber nur, wenn der Hang mit Steinen bedeckt wird.
Natursteinen, so wie es sie hier überall gibt. Seit Jahrmillionen.
Ich halte das auch für ökologisch. Oder nicht?
Freitag, 26. Oktober 2012
Und wieder fährt schweres Gerät über den Strand. Sand wird
aufgehäuft. Wozu? Soll ein provisorischer Winterschutz aufgebaut werden? Wieder
mit Sandsäcken? Es bleibt spannend. Die regionale Zeitung „Le Trégor“, die
wöchentlich erscheint, hat das Thema zur Schlagzeile gemacht. Nachdem sie
letzte Woche verkündete, dass Chateau Costaëre wäre zu mieten, stellt sie diese
Woche fest: „La grève rose dévastée à Trégastel“. Ist doch immer schön, wenn
man das auch erfährt.
2013
Gleich nach der Ankunft stelle ich fest: die Böschung sieht
erstaunlich perfekt aus, glatt, eine schöne Sanddüne. Damit ist klar: Seit dem
letzten Jahr ist wieder Sand hinaufgeschaufelt worden, über die Sandsäcke und
Planen, soweit sie noch vorhanden waren. Doch im Moment sieht es richtig schon
ordentlich aus, als könne daraus noch was werden.
Man konnte meinen, das Meer und der Wind hätten die Böschung
zurechtgespült. Sie bildet nun einen sandigen Steilhang, glatt und ohne Abrisse.
Auch kleine Pflanzen haben sich angesiedelt, wenn auch nur vereinzelt. Der
Herbst hat gerade begonnen, auch wenn das höchste Grande Marée bereits Ende August
stattgefunden hatte. Vermutlich ohne Sturm. Doch die nächste Springflut wird in
Kürze stattfinden. Spannend geht es weiter.
Montag, 4. November 2013
Es scheint, als wiederhole sich alles.
Vor einer Woche, am Wochenende, tobte ein heftiger Sturm
über Europa, der viele Schäden anrichtete. Wie ich den Reaktionen der Menschen
hier und der Nachrichten entnehmen konnte, war er mit 130 km/h, mit denen er
vom Atlantik her auf das Festland donnerte, selbst für hier ungewöhnlich
heftig. Ich wurde am Abend gebeten, oben die Fensterläden zu schließen, auch
die Gartenmöbel brachten wir im Windschatten in Sicherheit. Und am nächsten
Morgen zeigte es sich, die Vorsicht war berechtigt gewesen.
Doch hier in Trégastel war nichts passiert, scheint es. In den Nachrichten am Abend konnte man aber sehen, dass es in anderen Teilen der Bretagne Schäden gegeben hatte, auch Menschen zu Schaden gekommen waren. Also wirklich ein ungewöhnlich heftiger Sturm.
Doch hier in Trégastel war nichts passiert, scheint es. In den Nachrichten am Abend konnte man aber sehen, dass es in anderen Teilen der Bretagne Schäden gegeben hatte, auch Menschen zu Schaden gekommen waren. Also wirklich ein ungewöhnlich heftiger Sturm.
Das Meer hatte nicht viel Schaden angerichtet, denn die
Flut war nicht sehr hoch. Der Koeffizient war nur 33 gewesen, also sehr
niedrig. Damit war die Flut auch durch den Druck des Sturmes nicht ganz bis zum
höchsten Stand angewachsen.
Doch jetzt, eine Woche später, gab es nun wieder einen Sturm. Meteo
verkündete, er würde mit 100 km/h ankommen. Das ist nicht ungewöhnlich für die
Küste und die Jahreszeit. Doch dieses Mal fand die monatliche Springflut statt.
Der Koeffizient am Sonntagabend war 93, am Montagmorgen sogar 99. Diese
Springflut würde bis 101 gehen, die höchste des Jahres Ende August war 109. Es
ist schwierig, sich die Unterschiede vorzustellen, doch wenn man weiß, dass
hier bis zu 9 m Tidenhub stattfinden
kann (Saint Malo an der Rance 12 m, das ist der höchste Tidenhub in Europa), ein Hub, der
eben bei den hohen Koeffizienten stattfindet, während es bei niederen nur mal drei oder vier Meter sind,
kann man sich vorstellen, welchen Unterschied diese Koeffizienten bedeuten.
Wenn dann noch der Sturm das Wasser in die Bucht drückt, sind unglaubliche
Gewalten am Werk.
Am Montagmorgen gehe ich zur Bucht vor – und mir bietet sich
dasselbe Bild wie im Jahr vorher. Die Sandsäcke der letzten Aktion sind
freigespült, zwischen ihnen sind Hohlräume.
Der Sand, der sich am Zugang zum Strand angeschwemmt hatte, ist weggespült, die Felsen sind freigelegt, bis zum Sockel der Böschung. Auch die Basis der alten Mauer wurde in dieser Ecke herausgespült. Bei diesen beiden Hochwassern in der Nacht – abends und am frühen Morgen – muss unglaublich viel Sand weggespült worden sein. Als ich später zur Île Lapin gehe, finde ich hinter dem Felsen am Damm zur Insel hinüber einen leeren Sandsack. Ich möchte nicht wissen, wieviele in der Bucht herumschwimmen.
Der Sand, der sich am Zugang zum Strand angeschwemmt hatte, ist weggespült, die Felsen sind freigelegt, bis zum Sockel der Böschung. Auch die Basis der alten Mauer wurde in dieser Ecke herausgespült. Bei diesen beiden Hochwassern in der Nacht – abends und am frühen Morgen – muss unglaublich viel Sand weggespült worden sein. Als ich später zur Île Lapin gehe, finde ich hinter dem Felsen am Damm zur Insel hinüber einen leeren Sandsack. Ich möchte nicht wissen, wieviele in der Bucht herumschwimmen.
Die Böschung ist fast senkrecht wieder ein Stück
heruntergebrochen, oberhalb der Sandsäcke. Der Abstand zu den Zäunen und Mauern
an den Grundstücksgrenzen der Häuser wird kleiner. Die Mauer am mittleren Haus
dürfte nicht mehr lange halten.
Beim Zugang der Segelschule sind wieder Spuren von schwerem Gerät zu sehen. Dort hatte man schon Sand zusammengeschoben. Doch noch geschieht nichts. Es ist immer noch stürmisch, auch wenn der Koeffizient wieder niedriger wird, das Hochwasser also nicht mehr bis zur Böschung heranreicht.
Beim Zugang der Segelschule sind wieder Spuren von schwerem Gerät zu sehen. Dort hatte man schon Sand zusammengeschoben. Doch noch geschieht nichts. Es ist immer noch stürmisch, auch wenn der Koeffizient wieder niedriger wird, das Hochwasser also nicht mehr bis zur Böschung heranreicht.
Man könnte langsam meinen: Und immer grüßt das Murmeltier –
nur grüßt es nicht zum Beginn des Frühlings.
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